PPAP - Production Part Approval Process
PPF - Produktionsprozess- und ProduktFreigabe

Die Grafik zeigt Dokumente als Elemente der PPAP-Vorgehensweise | © © i-Q Schacht & Kollegen Qualitätskonstruktion GmbH
Elemente der PPAP-Vorgehensweise © i-Q Schacht & Kollegen Qualitätskonstruktion GmbH

PPAP (AIAG) bzw. PPF (VDA) sind Verfahren, bei denen Serienteile vor dem Serienanlauf bemustert werden. Diese Vorgehensweise stammt aus der Automobilindustrie und wird dort seit Jahren erfolgreich umgesetzt. Dabei geht es vor allem um die Qualität der gelieferten Teile, das bedeutet, dass die Teile aus den Serienwerkzeugen bzw. Serienprozessen den Zeichnungen entsprechen müssen.

Neben den zur Überprüfung gelieferten Teilen ist ein zentrales Element für den Bemusterungsprozess der so genannte PSW („Part Submission Warrant“ = Teilevorlagebestätigung, so genannt nach AIAG Manual; nach VDA heißt das Dokument EMPB = „Erstmusterprüfbericht“). In ihm sind alle wichtigen Informationen zu Anforderungen und Tests zusammengefasst und dokumentiert.

Das genaue Vorgehen zum Beispiel bei der Bestellung der Teile und auch der Lieferung unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen durchaus sehr stark. Gleiches gilt auch für den Zeitpunkt der Bemusterung. So werden sicherheitskritische Teile schon lange vor Serienanlauf bemustert, während andere Teile erst unmittelbar vor Produktionsstart zur Bemusterung gelangen.

Ab April 2020: Im neu erschienenen VDA Band 2 (6. überarbeitete Ausgabe) wird die Methode der Bemusterung modernisiert. In Kurzform sind das die wichtigsten Änderungen:

  • Es gibt keine Vorlagestufen mehr - diese wurden in die Freigabestufen "Kundentauglich / Serientauglich" und "Nicht Kundentauglich / Nicht-Serientauglich" geändert
  • Die Dokumentation des PPF-Verfahrens wurde dem des PPAP-Prozess der AIAG angenähert
  • Neu ist die Einbindung der Software

Mehr dazu werden wir in unseren Veranstaltungen vorstellen.

Allen Bemusterungen war bis 2020 eines gemein: Die Einteilung nach verschiedenen Level (Vorlagestufen) der Bemusterung. Dabei handelte es sich beim PPAP um die folgenden 5 Level (der PPF hat mittlerweile 4 Vorlagestufen):

  • Level 1: Nur die Teilevorlagebestätigung (PSW) wird dem Kunden vorgelegt
  • Level 2: Teilevorlagebestätigung (PSW) mit Musterteilen und eingeschränkte unterstützende Daten werden dem Kunden vorgelegt
  • Level 3: Teilevorlagebestätigung (PSW) mit Musterteilen und umfassende unterstützende Daten werden dem Kunden vorgelegt
  • Level 4: Teilevorlagebestätigung (PSW) und andere Forderungen, wie sie vom Kunden festgelegt wurden
  • Level 5: Teilevorlagebestätigung (PSW) mit Musterteilen und vollständige unterstützende Daten stehen am Produktionsstandort des Lieferanten für eine Bewertung zur Verfügung

Bei der Bemusterung wurden verschiedene Stati festgelegt, die eine Aussage darüber geben, ob die Teile den Forderungen entsprechen, nachgearbeitet werden müssen oder sogar ganz neu angefordert werden müssen. Diese Status werden aber wieder ganz individuell je nach Unternehmen festgelegt.

Grundsätzlich gibt es aber bei PPAP einige wesentliche Forderungen, die für alle Unternehmen gelten. Dazu zählt ein repräsentativer Produktionslauf:
„Dieser Produktionslauf muss eine bis acht Stunden umfassen, mit einer spezifischen Produktionsmenge von mindestens 300 aufeinander folgenden Teilen.“ (Auszug aus der AIAG Forderung).

Es sind nach der AIAG insgesamt 18 PPAP Forderungen (PPAP 4th Edition) allgemein beschrieben, bei der PPF-Vorlage gemäß des VDA (Band 2 „Sicherung der Qualität von Lieferungen“) sind es 22 Forderungen.

Cartoon zeigt den kleinen i-Q-Mitarbeiter Chef vor Gruppe | © © i-Q Schacht & Kollegen Qualitätskonstruktion GmbH
FuSi-Cartoon: Kleiner i-Q-Mitarbeiter - Chef vor Gruppe © i-Q Schacht & Kollegen Qualitätskonstruktion GmbH
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