Wird auch "2-Tages-Produktion" oder "Production Trial Run" genannt.

Während bei PPAP / PPF der Fokus auf der Qualität der Teile liegt, steht bei Run@Rate die Quantität der Teile im Vordergrund. Dabei müssen natürlich auch die Qualitätsanforderungen erfüllt sein. Bei Run@Rate wird der Serienprozess darauf hin untersucht, ob er in der Lage ist, die vertraglich festgelegten Stückzahlen problemlos zu produzieren. Dabei kann ein solcher Probelauf unter Serienbedingungen bis zu 24 Stunden dauern.

Es soll also die Quantität von Produktionsprozessen bei entsprechender Qualität sichergestellt werden. Basierend auf den Vorgaben der IATF 16949 und dem aus der ehemaligen QS-9000 abgeleiteten APQP (Advanced Product Quality Planning and Control Plan) ergeben sich neben der reinen Kapazitätsüberprüfung weitere Aspekte. Diese beschäftigen sich mit dem System als Ganzes und der Auswirkung von Schwachstellen auf den Gesamtdurchsatz, die es im Vorfeld zu identifizieren gilt. Zusätzlich werden auch logistische Aspekte, wie Anlieferung und Abtransport oder die Infrastruktur im Produktionsbetrieb betrachtet.

Was sind die Grundlagen eines Run@Rate?

Run@Rate und PPAP lassen sich nicht voneinander trennen. Die im PPAP untersuchte Serienteilfreigabe bezieht sich rein auf die Qualität der Teile, die für ein Run@Rate vorausgesetzt wird. Die entsprechenden PPAP-Status finden sich auch in den Dokumentationen zum Run@Rate wieder.

Berechnungsgrundlage für die Quantitätsuntersuchung ist die vertraglich festgelegte Stückzahl, die auf einen Produktionstag heruntergerechnet wird. Diese Stückzahl stellt den Umfang der zu produzierenden Teile während des Run@Rate dar. Bereits vor dem eigentlichen Run@Rate wird oft ein Probelauf, bzw. eine Simulation gefordert, um bereits im Vorfeld Schwachstellen zu erkennen und abzustellen.

RunAtRate-Grafik zeigt Schematischen Produktionsablauf | © © i-Q Schacht & Kollegen Qualitätskonstruktion GmbH
Run-at-Rate Ablaufgrafik, Darstellung i-Q © i-Q Schacht & Kollegen Qualitätskonstruktion GmbH
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Was ist das Ergebnis eines Run@Rate?

Das Ergebnis des Run@Rate dokumentiert die Quantitätsmessung:

  • Können alle geforderten Teile produziert werden und existiert die Serienteilfreigabe, ist das Run@Rate bestanden
  • Existiert noch keine vollständige Serienteilfreigabe, die Kapazität wird aber erreicht, gilt das Run@Rate als bestanden, jedoch wird die fehlende Serienteilfreigabe dokumentiert
  • Das Run@Rate ist nicht bestanden, wenn die geforderte Stückzahl nicht erreicht wird - hier muss nachgebessert und das Run@Rate wiederholt werden

Abhängig von den Ausführungsbestimmungen des jeweiligen Kunden sind weitere Status möglich, z.B. bei geplanten steigenden Abnahmemengen und geänderten Vertragsbedingungen.

Das Run@Rate wird grundsätzlich verlangt bei Herstellung neuer Teile, nach Anlagenumzügen sowie nach einer Erhöhung von bestehenden Kapazitäten, wenn diese nicht schon im Vorfeld bekannt waren und nicht vertraglich festgelegt wurden.

Neue Ausführungsbestimmungen des Run@Rate fragen beim Lieferanten vermehrt Parameter der Produktion und deren Umgebung ab, um alle Aspekte einer kontinuierlichen Teileversorgung zu betrachten:

  • Kapazitätsüberprüfung eigener Zulieferer
  • Ausschussbetrachtung
  • Logistik des An- und Abtransports
  • Nutzung der Produktionseinrichtungen für andere Kunden
  • Pausen-, Rüst-, Instandsetzungs- und Ausfallzeiten
  • Pufferanzahl und -größe

Gibt es Unterstützung durch eine Anleitung?

Mit Hilfe von Simulationen (keine Computer - Handarbeit!) wird in der Veranstaltung zu diesem Thema die Systembetrachtung näher gebracht und allgemeine Vorgehensweisen erläutert, um schon im Vorfeld eines Run@Rate die Kapazität abzuschätzen und den Gesamtdurchsatz bezüglich der Kundenanforderung zu verbessern. Nach der Schwachstellenanalyse und deren Simulation wird die grundlegende Betrachtung und Einbindung des Run@Rate in Qualitätssysteme besprochen, gefolgt von den Run@Rate Vorgaben, den Hilfsmitteln bis zur Durchführung des offiziellen Run@Rate Laufs.

Cartoon zeigt den kleinen i-Q-Mitarbeiter Chef vor Gruppe | © © i-Q Schacht & Kollegen Qualitätskonstruktion GmbH
FuSi-Cartoon: Kleiner i-Q-Mitarbeiter - Chef vor Gruppe © i-Q Schacht & Kollegen Qualitätskonstruktion GmbH
Wo gibt es ein Seminar dazu?

Feste Termine finden Sie auf der Termineseite.

Selbstverständlich bringen wir den Experten auch inhouse zu Ihnen - fragen Sie uns einfach per Formular. Gerne berücksichtigen wir auch Ihre Vorschläge.

Einen Überblick über mögliche Seminarinhalte ist auf der Seite QM-Seminare Kurzinfos zusammengestellt.

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